Mittwoch, 25. Juli 2018

Etappe 10: Rifugio Bellavista - Kurzras - Bildstöckljoch - Oberetteshütte

Höhenmeter: 1098|1252 ohne Kurzras: -125 Hm
Kilometer: 12,5
Schwierigkeit: Abstieg nach Kurzras und halber Weg zum Bildstöckl T2, danach T3, Stellen T4

Blick von der Oberetteshütte nach Süden (Ortlermassiv)
Heute verlassen wir mal wieder den klassischen L1. Wir hatten keine Lust auf den langen Hatscher nach Schlanders und die Oberetteshütte hat (zurecht) ausgezeichnete Bewertungen. Außerdem ergibt sich über diese Route die Möglichkeit direkt am Ortler vorbeizuschaun. Auch wenn die Etappe von den Werten her eher leicht wirkt, hatte sie es doch in sich. Die zweite Hälfte des Aufstieges zum Bildstöckl ist unglaublich Steil und mit schwerem Gepäck bei warmen Wetter ziemlich kräfteraubend. Auch der Abstieg zur Hütte ist nicht ganz leicht mit einer Schneewechte die noch bis lange in den Sommer hinein überstiegen werden muss. Ansonsten einer der schönsten Etappen unserer Tour. Ab 2 km hinter Kurzras ist es wunderbar ruhig und man befindet sich in einem wunderbaren Hochgebirgstal. Hinter dem Bildstöckl empfangen einen klein Tibet und die Saldurseen in einer fast unwirklichen Steinlandschaft. Und nicht zuletzt die Oberetteshütte macht diese Etappe zu einem Highlight.
Die idyllische Langgrube
Wegbeschreibung

Vom Rifugio Bellavista folgt man einem gut ausgebautem Weg in angenehmen Gefälle hinunter nach Kurzras. Wer nicht wie wir Einkaufen möchte kann sich 125 Hm sparen indem man auf ca. 2100 Hm den Weg am Hang entlang zum Aufstiegsweg nimmt. Von Kurzras aus läuft man zuerst in geringer Steigung einen Fahrweg hinauf. Dieser wird langsam schmaler bis man steil die erste Geländestufe erklimmt. Nun geht es wieder flach, teilweise nicht optimal markiert, ein wunderschönes Hochtal entlang. Man fragt sich die ganze Zeit wo es wohl nach oben geht bis man an einem ziemlich steilen Anstieg ankommt. Es geht 2 km zuerst über Erde und dann durch Blockschutt und Geröll mit durchschnittlich 30% bergan. Der Weg ist teilweise etwas abgerutscht bzw. verschüttet, so dass auch etwas Orientierungsvermögen nötig ist. Vom Bildstöckl geht es relativ flach durch Fels und Geröll zum klein Tibet. Nun nocheinmal steil durch eine Rinne hinab und über einen teilweise gesicherten schmalen Weg unterhalb der Felsen entlang. Zwischendurch muss auch Ende Juli noch eine Schneewechte mit Hilfe eines Seils überquert werden. Die letzten Meter zur Hütte gehen dann gemütlich über Wiesenwege.

Die urige Oberetteshütte
Hütte

Einfach nur genial. Eine schöne, gemütliche, mittelgroße Hütte abseits vom üblichen Trubel des Alpenhauptkamms. Ein junges Wirtspaar dem man den Enthusiasmus für ihr Geschäft anmerkt und sehr gutes Essen und Trinken zu angemessenen Preisen. Wir haben uns sehr gut Unterhalten und einfach nur wohl gefühlt. Einziges kleines Manko waren die seeehr kratzigen Wolldecken die man selbst durch den Hüttenschlafsack noch gemerkt hat. Die Umgebung der Hütte ist auch sehr schön und es gibt vielfältige Wandermöglichkeiten, gerade auch für Familien. Wir kommen gerne wieder und können jedem L1 Wanderer diese Variante ans Herz legen.
Mitten im steilen Anstieg
Hochgebirgslandschaft hinterm Bildstöckl
Blick von oben auf die Oberetteshütte
Steiler Abstieg mit Schneewechte


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