Höhenmeter: 1093|1756
Kilometer: 18,2
Schwierigkeit: Bis kurz vorm Joch T3, Übergang WS- bzw. KSB, Grat UIAA II, Abstieg erst T4 dann T3, im Tal T1
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Glücklich am Atterkarjöchl, trotz Nebel |
Die mit Spannung erwartete Etappe mit dem sagenumwogenen Atterkarjoch wartet auf uns. Die Informationen zu diesem Übergang im Internet waren spärlich und teils widersprüchlich. Die Gipfel waren am Morgen in den Wolken aber der Wirt meinte trotzdem das ein Übergang möglich wäre. Seine Empfehlung war über den Gletscher zu gehen und nicht den Klettersteig zu nehmen, was auch meinem Gefühl entspricht. Er meinte auch das es ohne Steigeisen problemlos geht. Wir haben auf der Hütte noch einen netten Luxemburger mit Steigeisen getroffen und waren froh das er uns gespurt hat aber es wäre wohl auch ohne gegangen. Der Übergang ist definitiv der schwierigste Teil der ganzen Überquerung und sollte nur bei guten Wetterbedingungen begangen werden. Ein bisschen Erfahrung in der Begehung von Schneefeldern und absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Bedingung! Grödel oder Leichtsteigeisen können nicht schaden. Es muss ein Stück den schmalen Grat im 2. Grad hoch geklettert werden. Der erste Teil des Abstiegs ist zwar steil aber bei trockenen Bedingungen an sich unproblematisch. Danach wird es gemütlicher, nach der Kaiserbergalm (leider unbewirtschaftet) nochmal steil. Unser Luxemburger Kollege hatte etwas Knieprobleme und tatsächlich, es gibt noch den Hinterraum der Apotheke in Sölden, zum Anprobieren von Kniebandagen, der schon auf Alpenquerung.info beschrieben ist. Weiterhin sehr zu Empfehlen!
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Blick von der Amberger Hütte ins Sulzbachtal |
Wegbeschreibung
Zum Einlaufen geht es erst einmal gemütlich ein Stück das Sulztal nach hinten. Nach einer guten Viertel Stunde, biegt der Weg nach Westen ab. Es geht erst sehr steil und dann wieder flacher über Wiesen wobei man sich langsam der Seitenmoräne des ehemaligen Gletschers nähert. Nach der Abzweigung zur Kuhscheibe geht es auf ebendiese Moräne und weiter bergan. Bei guter Sicht hat man nun Blick auf das Atterkarjoch und den Restgletscher darunter (siehe Bilder am Ende). Am Ende der Moräne folgt man nicht den roten Wegzeichen die einen direkt an den Gletscherrand führen sondern den rot-weiß-roten Zeichen die in westliche Richtung führen. Diese führen einen unterhalb des Gletschers auf die andere Seite. Hier ist je nach Schneelage Blockschutkletterei oder ein Schneefeld zu erwarten. Die Wegzeichen führen einen weiter nach oben bis man auf den Grat trifft. Hier kann man entweder den markierten Klettersteig gehen oder unterhalb davon über Schnee/Eis queren (zumindest Ende Juli) und etwas weiter hinten auf den Grat steigen. Zumindest bei unseren Bedingungen war Variante 2 eindeutig die zu Empfehlende! Das Schneefeld ist nicht sehr steil und die Randkluft war geschlossen, so dass ein Übergang auf den Grat problemlos möglich war. Der Klettersteig andererseits ist in schlechtem Zustand. Die kleinen Metallplatten sind zum Großteil nach unten gebogen oder sogar ganz abgeknickt, nicht schön vor allem mit nassen Sohlen (gibt mittlerweile ein Youtubevideo wo das gut zu sehen ist)! Das Seil ist eher lose und labrig. Nachdem man auf dem schmalen Grat ist gilt es einige Meter an ihm empor zu klettern bis man am eigentlichen Joch ist. Von hier geht es nun zuerst recht steil auf schmalem Steig nach unten. Der Weg wird zunehmend flacher bevor man gemütlich am Atterbach entlangläuft. Nach der Kaiserbergalm wird es nochmal steiler aber alles gut zu laufen. Ab Kaisers bis zur Kühraintschlucht muss man auf Teerstraßen laufen. Nun noch den schönen Weg durch die Schlucht und man erreicht Zwieselstein.
Update 2019: Anscheinend wurde der Klettersteig mittlerweile gerichtet und ist besser zu begehen.
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Abstieg vom Atterkarjöchl |
Hütte
Das Hotel Neue Post ist ein ordentliches Gasthaus mit gehobenem Standard. Es gibt ein gutes Spa das kostenfrei genutzt werden kann, allerdings nur bis 19 Uhr. Das Essen ist gut und nicht zu teuer. Das Frühstücksbuffet ist sehr umfangreich. Barfußlaufen ist nicht erwünscht aber auf Socken ins Restaurant gehen ist genehmigt.
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Aufstieg zum Atterkarjöchl über die rechte Moräne |
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Überblick Atterkarjöchl mit Gletscher. Lila: Markierter Weg, Rot: Klettersteig, Grün: Übergang Gletscher |
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Blick vom Blockschutt in Richtung Grat |
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Rückblick auf den Übergang |
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Das Atterkar von oben |
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Abstieg von der Kaiserbergalm |
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Nicht wirklich?? |
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Eingang zur Kühraintschlucht |