Höhenmeter: 1693|1346
Kilometer: 16
Schwierigkeit: Überwiegend T4, stellenweise T5 bis auf den Weg vom Rifugio Baita Adame zum Rifugio Citta di Lissone T2
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Blick vom Rifugio Maria e Franco über den Lago Dernal zum Adamello |
Eine weiter lange Etappe die wiederum, durch die schwierigen Wege, länger dauert als die reinen Daten es vermuten lassen (Die Zeitangaben auf den Schildern im Adamello sind realistisch bis ambitioniert). Riesen Felsblöcke, steile Anstiege und schmale Wege machen einem das Leben schwer aber auch interessant. Nach dem Rifugio Citta di Lissone war ein Seil an einer versicherten
Passage gerissen, wodurch eine leichte Kletterei gleich zu einem UIAA
III- wird. Und dass das Gelände nicht ungefährlich ist, zeigt auch ein Unfall aus dem Jahr 2017 wo ein junges Paar am Passo Ignaga in ein Unwetter geraten ist und die Frau tödlich verunglückt ist. Die Landschaft aber bleibt traumhaft und von jedem Übergang aus hat man wieder Blicke aus einer anderen Perspektive auf den Monte Adamello. Kurz vorm Rifugio Maria e Franco sind wir dann auch das erste mal durch einen Schauer, richtig Nass geworden. Trotzdem ein weiterer herrlicher Tag im Adamello.
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Brückenreparatur auf italienisch |
Wegbeschreibung
Vom Rifugio Prudenzini geht es über eine notdürftig reparierte Brücke über den Fluss und dann gleich in den Anstieg zum Passo di Poia. Die erste Hälfte ist noch eher gemütlich bevor man wieder durch Felsbrocken klettern darf, allerdings etwas einfacher als am Vortag. Abwärts ins Val Adame geht es erst über Blockschutt und dann auf teils exponiertem Steig der mit Holzbohlen gesichert ist. Am Rifugio Baita Adame angekommen geht es die nächsten Kilometer praktisch Eben, auf gemütlichem Weg zum Rifugio Citta di Lissone. Nun geht es erst auf breitem Weg den Hang entlang und dann auf einem schmaleren Pfad leicht bergab. Man trifft auf Seilversicherungen, der Weg wird ausgesetzter und man steht plötzlich vor einem fünf Meter hohen, bröckelig feuchten Aufschwung wo die Seilsicherung gerissen ist. Nach dieser Stelle geht es noch etwas flach am Hang entlang bevor man Steil nach oben steigt. Auf den Steilanstieg folgt eine längere leicht ansteigende Querung zum Grat, wobei man die meiste Zeit ausgesetzt auf Holzbohlen läuft und auch immer wieder auf Seilsicherungen trifft. Die letzten Meter zum Passo Ignaga muss dann mit Hilfe von Seilsicherungen, recht ausgesetzt, am Grat entlang geklettert werden. Der erste Teil des Abstiegs vom Pass ist noch einfach bevor man ein Stück nach dem Lago d'Avolo eine Steilstufe neben Wasserfällen seilgesichert hinabklettern muss. Danach geht es unschwierig aber teilweise ausgesetzt zum Passo di Campo und auch der Anstieg über eine schräge Fläche zum Lago Dernal bietet keine großen Schwierigkeiten. Rechts vom See geht es hinauf zum Passo Dernal mit dem Rifugio Maria e Franco.
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Rifugio Maria e Franco am Passo Dernal |
Hütte
Ein weiteres Hüttenhighlight auf unser Tour. Das Rifugio Maria e Franco liegt an den Berghang gekauert am Passo Dernal mit tollen Blicken nach Südwesten und Nordosten. Die Hütte wird seit über 25 Jahren vom gleichen Ehepaar bewirtet und man merkt das sie ihre Arbeit mit Leidenschaft machen. Es gibt sehr gutes Essen und anschließend eine Kostprobe vom selbstgemachten Grappa und/oder verschiedenen aromatisierten Grappe. Die Schlaflager sind einfach aber ausreichend.
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Engstelle im Abstieg vom Passo di Poia |
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Links im Bild der Aufschwung mit kaputter Seilsicherung |
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Endloser Bohlenweg am Hang entlang zum Passo Ignaga |
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Gratkletterei zum Passo Ignaga |
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Versicherter Abstieg entlang von Wasserfällen |
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Vom Gletscher bearbeitet, schräge Fläche zum Passo Dernal |
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