Freitag, 3. August 2018

Etappe 18: Rifugio Garibaldi - Passo Premassone - Passo Miller- Rifugio Prudenzini

Höhenmeter: 1404|1746
Kilometer: 15,1
Schwierigkeit: Viel T4, Stellenweise an den Pässen T5, zwischen Rifugio Tonolini und Rifugio Gnutti T3
Blick vom Passo Miller ins Val Miller mit dem Rifugio Gnutti am Lago Miller
Nach den Erfahrungen der letzten zwei Wochen haben wir uns entschieden den Adamellohöhenweg in drei statt vier Etappen zu absolvieren. Was aufgrund der reinen Daten gut machbar klingt, war aufgrund des Geländes (viel Blockschutthalden die durchklettert werden müssen und sehr steile Anstiege) doch etwas anstrengender. Ich würde im Nachhinein eher empfehlen, wenn man die Zeit hat, den Weg wie der Zweitbegeher von Alpenquerung.info in vier Etappen zu machen. Dann hat man auch mehr Zeit die tolle Landschaft und die herrliche Ruhe im Adamello zu genießen. Hier war auch tatsächlich der einzige Teil unser Tour wo wir die meiste Zeit keinen Mobilfunkempfang hatten. Ich möchte an dieser Stelle auch noch darauf Hinweisen, dass dieses Wegstück mit das Schwierigste auf der ganzen Tour war. Es gibt viele exponierte Stellen, Klettereinlagen mit und ohne Seilsicherungen (manchmal defekt) und eben auch viel Kletterei durch rießige Grantiblöcke, wo auch jeder Schritt sitzen sollte. Hier ist also über weite Strecken höchste Konzentration gefragt und die psychische Belastung ist nicht zu unterschätzen wenn man sich auf solchen Wegen nicht wohl fühlt. Mir hat es definitiv sehr viel Spaß gemacht aber Markus war teilweise an der Grenze seiner Belastbarkeit. Trotzdem kann ich jedem nur empfehlen diesen Teil des L1 zu laufen (viele schaffen es zeitlich leider nur bis ins Vinschgau). Auch die Hütten im Adamello sind Spitze und noch richtige Rifugios, im Gegensatz zu dem was man in den Nordalpen immer häufiger antrifft.
Ein Steinbock kommt selten alleine

Hinweisschild zum Adamellohöhenweg








Wegbeschreibung

Vom Rifugio aus geht es ein Stück zurück und dann über den Staudamm. Es geht eine kleine Geländestufe nach oben und man bekommt einen ersten Vorgeschmack auf die Granitblockmeere die einen noch erwarten. Nun sieht man auch schon die Bocchetta del Pantano, einen kleinen Durchlass, zu dem man steil durch einen Kamin nach oben klettern muss. Dahinter geht es zuerst steil hinab und dann über Blockschutt zum Lago Pantano. Hier muss man eigentlich unterhalb der Staumauer durch aber ein netter Kraftwerksmitarbeiter hat uns über die Staumauer begleitet, nachdem er uns aus seinem Fenster erspäht hatte. Nach der Staumauer geht es noch kurz am See entlang und dann sehr steil einen Grashang nach Westen hoch. Oben auf der Geländestufe geht es noch ein Stück flacher bevor es dann wieder Steil, diesmal durch riesigen Blockschutt nach oben geht. Es gibt genug Markierungen aber letztendlich muss man sich den besten Weg zum durchklettern suchen. Die letzten Meter zum Pass geht es mit Seilsicherungen über eine Felsstufe. Vom Pass geht es erst einfacher aber steil nach unten, bevor man in der nächsten Granithalde landet, die sich fast bis zum Rifugio Tonolini zieht. (Wer möchte kann auch über den Passo Cristallo zum Rifugio Gnutti wandern.) Ab dem Rifugio wird der Weg einfacher und man läuft entlang des Stausees zum Rifugio Baitone. Von hier geht der Weg teils recht ausgesetzt und mit gelegentlichen Seilsicherungen, aber gut ausgebaut über den Passo del Gatto zum Rifugio Gnutti. Der Weg führt gemütlich am See entlang und auch die ersten Meter des Anstieges zum Passo Miller sind noch einfach. Die letzten 400 Höhenmeter sind dann aber wieder beste Blockschuttkletterei. Vom Passo Miller geht es ersteinmal steil hinunter bevor man längere Zeit fast auf gleicher Höhe teils wieder durch Blockschutt quert. An einigen Stellen ist der Weg auch mit dicken Holzbohlen vor dem Abrutschen gesichert und recht exponiert. Nach ca. einem Kilometer geht es dann steil hinunter ins Valle di Salarno wo man auch bald das Rifugio Prudenzini erreicht.
Blick vom Rifugio Gnutti zum Passo Miller
Hütte

Das Rifugio Prudenzini kann man als Durchschnittlich bezeichnen. Der Service war freundlich, die Betten gut und das Essen auch absolut in Ordnung, aber halt auch nichts besonderes. Auch die Lage ist zwar schön aber nicht spektakulär. Wie schon Eingangs erwähnt würde ich im Nachhinein den Adamellohöhenweg auf vier Etappen laufen und im Rifugio Gnutti übernachten. Dieses ist schöner Gelegen, der Service war sehr freundlich (es gab super leckeren selbstgemachten Genepi) und wir haben ein spitzen Mittagessen dort bekommen.
Anstieg zur Bocchetta del Pantano
Blockschutt im Aufstieg zum Passo Premassone
Granitblockmeer um den Lago Premassone
Weg zum Passo del Gato
Blockhalden im Anstieg zum Passo Miller
Und auch im Abstieg

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen